Foto: © DOC RABE Media/fotolia.at
Foto: © DOC RABE Media/fotolia.at

 

Kommunikation im Change Prozess

 

Veränderungen im Unternehmen sind heutzutage unerlässlich. Digitale Transformation, verstärkte Märkte und geänderte Gesetzeslagen zwingen Unternehmensinhaber/innen auch im Unternehmen Change Prozesse durchzuführen.

 

Change Prozesse durchlaufen nach Richard K. Streich insgesamt 7 Phasen, die alle unterschiedliche Reaktionen der Belegschaft mit sich bringen und damit auch verschiedenste (Kommunikations)-Herausforderungen an die Führungskräfte stellen.

 

Phase 1: der Schock

 

Herausforderung: Die Belegschaft wird von der plötzlichen Veränderung überrascht. Die Reaktionen sind unterschiedlich und schwanken zwischen Unverständnis und Angst.

 

Kommunikationstipp: Führungskräfte sollten in ihrer Kommunikation klar und verständlich bleiben. Vermeiden Sie widersprüchliche Botschaften.

 

Phase 2: die Ablehnung

 

Herausforderung: Veränderung erfordert Anpassung der eingespielten Prozesse und der bestehenden Arbeitskultur. Vertrautes geht verloren – Neues schafft Unsicherheit.

 

Kommunikationstipp: Führungskräfte müssen die Bereitschaft zum Wandel bei der Belegschaft wecken. Erklären Sie die Hintergründe für die Veränderungen und die positiven Auswirkungen.

 

Phase 3: Rationale Einsicht

 

Herausforderung: Die Belegschaft versteht, dass die Veränderungen nicht zu umgehen sind. Die Akzeptanz für die Veränderungen fehlt jedoch noch.

 

Kommunikationstipp: Bleiben Sie dran! Informieren Sie regelmäßig über den Fortgang der Veränderungen und verkünden Sie erste Erfolge.

 

Phase 4: Emotionale Akzeptanz

 

Herausforderung: Die Belegschaft beginnt sich neu zu orientieren. Der Verabschiedungsprozess vom „Alten“ und die Neuorientierung beginnt.

 

Kommunikationstipp: Schätzen Sie die Vergangenheit. Wer in dieser Phase Bisheriges „schlechtredet“, erzeugt erneuten Widerstand. Vertrauen Sie auf die Weiterentwicklung im Unternehmen.

 

Phase 5: Lernen

 

Herausforderung: Neue Prozesse werden etabliert und Fehler entstehen. Ein vorübergehender Leistungsabfall ist vorprogrammiert.

 

Kommunikationstipp: Die Belegschaft braucht seine Einarbeitungszeit. Ermutigen Sie den Trial & Error Prozess und geben Sie der Entwicklung den nötigen Raum.

 

Phase 6: Erkenntnis

 

Herausforderung: Der Lernprozess zeigt erste Wirkungen und positive Erkenntnisse unterstützen den Veränderungsprozess.

 

Kommunikationstipp: Das Leistungsniveau muss jetzt wieder angehoben und die zugestandene Einarbeitungszeit beendet werden. Erhöht sich der Druck besteht die Gefahr, dass die Belegschaft in alte Arbeitsweisen zurückfällt. Kommunizieren Sie klar, dass dies keine Option ist.

 

Phase 7: Integration

 

Herausforderung: Die neuen Strukturen sind etabliert.

 

Kommunikationstipp: Beobachten Sie den täglichen Arbeitsprozess. Bieten Sie Unterstützung an und feiern Sie Erfolge durch Belobigungen und/oder Firmenevents.

 

Resumée:

 

Folgt man den Phasen von Richard K. Streich hat man einen guten Fahrplan, wie Veränderungsprozesse begleitet werden können. Die größte Herausforderung bleibt aber dennoch bestehen: Sie müssen sich bewusst sein, dass nicht jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter zur gleichen Zeit in der gleichen Phase ist!

 

Dies entsteht alleine schon durch die Unternehmenshierarchie und die zeitversetzte Kommunikation von Eigentümer an Geschäftsführung, Führungskräfte und Belegschaft. Während sich beispielsweise die eine Gruppe bereits in der Phase 3 (rationale Einsicht) befindet, wird die andere Gruppe gerade über die Veränderungen informiert und durchlebt Phase 1 (Schock).

 

Ein Veränderungsprozess sollte daher jedenfalls auch individuell begleitet werden und die einzelnen Stadien der verschiedenen Gruppen berücksichtigt werden. Gerne unterstütze ich Sie dabei!