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In international tätigen Konzernen ist die Führung interkultureller Projektteams keine Seltenheit. Die Praxis zeigt, dass Führungskräfte bei diesen Aufgaben neben ihrer individuellen Führungskompetenz auch interkulturelles Verständnis benötigen. Nur wer dieses hat und gezielt in der Führung einsetzt, kann die Projekte effizienter und erfolgreicher abschließen.
Die Kulturdimensionen
Geert Hofstede, ein niederländischer Experte für Kulturwissenschaften, hat untersucht, dass Kulturgruppen einen wesentlichen Einfluss auf das Verhalten von Unternehmen, insbesondere deren Organisation und Führung haben. In seiner Studie identifizierte er sechs Kulturdimensionen:
- Machtdistanz (Power Distance Index – PDI)
- Individualismus und Kollektivismus (Individualism versus Collectivism - IDV)
- Maskulinität versus Femininität (Masculinity versus Femininity - MAS)
- Ungewissheitsvermeidung (Uncertainty Avoidance Index – UAI)
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Lang- oder kurzfristige Ausrichtung (Long-Term Orientation – LTO)
- Nachgiebigkeit und Beherrschung (Indulgence versus Restraint - IVR)
Individualismus vs. Kollektivismus
Am Beispiel der zweiten Kulturdimension möchte ich darstellen, wie sich unterschiedliche Kulturen in der Zusammenarbeit auswirken. In Individualkulturen (z.B. West- und Nordeuropäer) steht das Interesse des Individuums an erster Stelle. Selbstbestimmung und Eigenverantwortung sind wichtig. In Kollektivkulturen überwiegt hingegen das Interesse der Gruppe. Werte wie Loyalität und Integration bestimmen die Handlungen.
Handlungen |
Individualkultur |
Kollektivkultur |
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Kommunikation |
Direkt, offen |
Indirekt, symbolhaft
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Konflikte |
Konfrontation unmittelbar zwischen den Parteien |
Harmonie ist wichtiger; ein Vermittler wird eingeschaltet
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Thematisierung von Fehlern |
Sachorientierte Handlung: es überwiegt das Schuld/Recht-Verständnis |
Beziehungsorientierte Handlung: Scham/Ehre-Verständnis bestimmen die nächsten Schritte
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Leitung / Führung |
Überwiegend kooperativ und partnerschaftlich
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Überwiegend autoritär oder paternalistisch |
Betrachtet man die Handlungen der fremden Kultur mit der „Brille“ der eigenen Kultur, werden diese oftmals als befremdlich oder sogar falsch empfunden. Für die Führungskraft gilt es aber einen Weg zu finden, wie sie diese unterschiedlichen Aspekte in interkulturellen Projektteams vereint. Gerne unterstütze ich dabei.
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